Viele Köche vererben den Brei.
Zur Geschichte der Husumer KulturNacht
von Rüdiger Otto-von Brocken
Volker Articus zauberte im Nissenhaus. Im Schiffahrtsmuseum wurden „Seemannsknoten leicht gemacht“, und die Firma Rohde kutschierte Besucher der dritten KulturNacht 2005 mit einem historischen Postbus von A nach B.
Lang ist‘s her, und zahlreiche Akteure der ersten Stunde sind nicht mehr am Leben, so wie die Mitbegründerin der Pole-Poppenspäler- Tage, Gisela Terheggen oder der bereits erwähnte Apotheker und Zauberkünstler Volker Articus.
Bei der Vorbereitung der Jubiläumsveranstaltung 2025 wurden zudem Zweifel laut, ob es sich tatsächlich erst um die 20. KulturNacht handeln würde. Aber das stimmt. 2020 und 2021 brachte Corona das Kulturleben in Husum zum Stillstand. Und dann war da noch jenes Jahr, als die Tourismus und Stadtmarketing Husum GmbH (TSMH) die Organisation der KulturNacht aus personellen Gründen an den 2014 neu gegründeten KulturNacht-Verein weiterreichte.
Der Ursprung der KulturNacht fällt in die Zeit der TSMH-Gründung. Schon 2001 wurde deren Geschäftsführer, Jan Westphal, von Peter Cohrs sen., Bürgermeisterin Ursula Belker und anderen aufgefordert, „Ideen zu entwickeln, wie der Tourismus-Standort Husum attraktiver gemacht werden könnte“. Heraus kam die KulturNacht. Die später von Westphals Nachfolgerin, Jutta Albert, stetig weiterentwickelt werden sollte.
Seit 2003 ein Erfolgsmodell: Alle wollten dabei sein – von der Volkshochschule bis zur Altenbegegnungsstätte. Die Idee einer Kulturnacht hatte schon insofern Charme, als hier zahlreiche Akteure an einem Strang ziehen und gemeinschaftlich demonstrieren konnten, „wie breit gefächert und reichhaltig das kulturelle Angebot in unserer Stadt doch ist“, blickt Jan Westphal nicht ohne Stolz zurück.
Nach seiner Gründung im August 2014 und einer vorangegangenen einjährigen Übergangspause lenkt jetzt der KulturNacht-Verein deren Geschicke. Die KulturNacht selbst hat in all dieser Zeit nichts an Strahlkraft verloren und ist bis heute ein leuchtendes Beispiel für das lebendige, auf Vielfalt und Zusammenhalt basierende städtische Kulturleben.